Zeit- und Selbstmanagement

Wer sich selbst nicht managen kann, kann auch niemand anderen managen.

Die heimliche Superkraft?

Ihnen geht regelmäßig die Zeit aus? Sie erledigen alles auf den letzten Drücker? Sie fragen sich ständig, warum andere Menschen offenbar deutlich mehr schaffen, während Ihr Tag viel zu schnell vorbei ist, um alle wichtigen Themen unter einen Hut zu bringen? Haben Sie das Gefühl, ständig zu arbeiten aber nicht voranzukommen?

Unpünktlichkeit, Hektik und ineffizientes Arbeiten mögen für einige Menschen nebensächlich sein – auf andere wirken sie sich allerdings gravierend aus, sowohl im Privatleben als auch im Beruf. Schnell gelten Sie als unzuverlässig oder können nie pünktlich Feierabend machen, während Ihre Kollegen schon längst die Füße hochlegen. Und was, wenn Familie und Freunde unter Ihrem chaotischen Tag leiden?

Spätestens mit dem Hinzukommen von Führungsverantwortung ist ein robustes Selbstmanagement essenziell – schließlich können Sie nur andere führen, wenn Sie sich selbst organisieren können.

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Was ist der Unterschied zwischen Zeit- und Selbstmanagement?

Kurz ausgedrückt: Selbstmanagement ist deutlich umfassender und bezieht sich auf die Fähigkeit, sein Handeln und seine eigene Entwicklung selbstbestimmt zu gestalten. Neben dem Zeitmanagement zählen folgende wichtige Kompetenzen zum Selbstmanagement:

  • Motivation
  • Setzen, Umsetzen und Nachverfolgen realistischer Ziele
  • Priorisieren
  • Kennen und Handeln nach eigenen Werten
  • Effizientes Arbeiten
  • Lernfähigkeit
  • Reflexion über eigenes Denken und Handeln und Ableiten von Erkenntnissen

Sie sehen: Zwischen beiden Disziplinen gibt es einen klaren Überlapp – wobei Zeitmanagement eben nur ein Teil von Selbstmanagement darstellt.

Auswirkungen von schlechtem Zeitmanagement

Ineffektives und ineffizientes Arbeiten: Fehlende Prioritäten, ein unklares Zielbild und zu viel unnötiges Kleinklein führen zwar zu vollen Tagen, aber nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen.
Gerissene Deadlines: Auf den letzten Drücker mit einer Aufgabe beginnen? Das kann klappen – oder auch nicht.
Schlechtere Qualität: Auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel. In den meisten Fällen entstehen unter Zeitdruck jedoch nicht die besten Ergebnisse – und sei es nur, weil eine wichtige Zuarbeit zu spät eingefordert wurde oder keine Zeit mehr für Qualitätskontrolle war.
Mehr Stress: Wenn sich ständig das Smartphone meldet, der Druck steigt, die Zeit drängt und die Ergebnisse fehlen – dann fühlt sich das alles andere als entspannt an.
Zeitverschwendung und Leerzeiten: Sie nehmen sich zwar Pausen, aber irgendwie immer zur falschen Zeit und so, dass Sie sie nicht in Ihrem Sinne nutzen können? Auch zu viel „falsche“ Zeit ist ein Zeichen von nicht optimal funktionierendem Zeitmanagement.

Zeit- und Selbstmanagement: So geht es besser

Effektivere und effizientere Arbeit: Sie wissen nicht nur, welche Aktivitäten Sie Ihrem Ziel näher bringen, sondern auch, wie Sie sie mit möglichst wenig Aufwand erledigen.
Höhere Chancen, Ziele zu erreichen: Wer sich auf das Wesentliche konzentrieren kann, arbeitet zielstrebiger auf einen Endzustand zu.
Weniger Stress: Nur wenige empfinden den Hormoncocktail im Körper als angenehm, wenn alles drunter und drüber geht. Organisieren Sie sich gut, sind Sie entspannter und eher in der Lage, auch hektische Phasen gelassen zu meistern.
Bessere berufliche Reputation: Sie zeigen nach außen, dass Sie sich gut organisieren können und die wichtigsten Themen priorisieren – und das strahlt nach außen aus.
Mehr Möglichkeiten zur Weiterentwicklung: Für wichtige Weiterbildungen und zum Lernen ist nie Zeit? Doch, das geht – wenn Sie es richtig angehen und die entsprechenden Prioritäten setzen.

Zeit- und Selbstmanagement: Kann man das lernen?

Das klingt alles gut, aber Fakt ist: Die meisten wissen, was ihnen fehlt und was sie besser machen könnten. Warum fällt es trotzdem so schwer, das Zielbild des „super-organisierten Performers“ zu erreichen? Auf den Anthropologen Edward T. Hall geht die Einteilung von Menschen in monochrone und polychrone Typen zurück. Anders ausgedrückt: Sind Sie kreativer Chaot oder systematischer Umsetzer?

  • Monochrone Typen: Sie sind der Inbegriff eines guten Zeitmanagements: Sie arbeiten organisiert, strukturiert und arbeiten systematisch ihre Aufgaben ab. Pünktlichkeit und Fleiß zeichnen Sie aus.
  • Polychrone Typen: Sie haben selten feste Pläne, verzetteln sich gern, lassen Deadlines auf sich zu rauschen und sind chronische Zeitoptimisten.

Keine Frage: Sind Sie grundsätzlich eher polychron veranlagt, wird es Ihnen schwerer fallen, ein robustes Zeitmanagement zu etablieren. Trotzdem sollten Sie die Hoffnung nicht aufgeben: Wir Menschen sind in der glücklichen Lage, (fast) alles lernen und trainieren zu können, was wir uns wünschen. Zwei grundlegende Säulen spielen eine große Rolle:

  1. Wissen: Um beginnen zu können, benötigen Sie das nötige Wissen über Prinzipien und Methoden und deren Anwendung. Sobald dies vorhanden ist, können Sie zu Schritt 2 übergehen.
  2. Anwenden: Probieren Sie Methoden aus, lernen Sie und passen Sie an. Zeitmanagement fällt nicht vom Himmel – es liegt in Ihrer Hand, es in Ihr Leben zu integrieren und zur guten Gewohnheit werden zu lassen.

Gutes Zeitmanagement wird oft mit einem Fokus auf Produktivität betrachtet. Wie gelingt es Ihnen möglichst viel in möglichst kurzer Zeit zu schaffen? Doch diese Betrachtungsweise ist einseitig und reicht nicht aus. Ihr Ziel sollte es schließlich nicht sein, das Abzeichen des „fleißigsten Mitarbeiters“ zu erhalten, sondern eine Balance aus produktiver Arbeit und den dafür nötigen Pausen und Auszeiten zu finden.

Nützliche Links

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